Das Sichtbare und das Unsichtbare

BLIND DATE
9. Juni - 29. Juli 2017

Zwei fotografische Projekte
in der Galerie Ruberl

Form Follows Function

Michael Frank

Skulpturen

Johannes Rigal

In dieser Ausstellung treten einerseits zwei unterschiedliche fotografische Projekte miteinander in Verbindung, andererseits lassen die beiden Künstler Werke aus unserem Galerieprogramm in die Präsentation mit einfließen.

Warum ist das da?
Was wird sichtbar?

In unseren Projekten nähern wir uns zwei grundverschiedenen Themen, die auf den ersten – nicht visuellen – Blick wenig miteinander zu tun haben. Lassen wir die reinen Motive aber einmal beiseite ergeben sich Ähnlichkeiten die dazu führen, dass die Arbeiten in einen Dialog treten können. Einen zunächst abstrakten – ähnlich wie die Werke selbst. Es stellt sich aber als Dialog darüber heraus, was ein Bild ausdrücken kann, was Fotografie sichtbar macht.

Wir haben uns unseren Projekten über Begriffe genähert um herauszufinden, wie man das formulieren kann, was uns rein optisch schnell aufgefallen ist: Unsere Werke haben miteinander zu tun. Wir machen uns fotografische Technik zunutze, um etwas zu zeigen und ästhetisch zu gestalten, was es auf den ersten Blick nicht ist.

Michael Frank fotografiert organische Präparate. Diese wurden einerseits aus dem ursprünglichen Körper gelöst, gereinigt und in klare Flüssigkeit gelegt. Die Schwierigkeit besteht im Fotografischen darin, sie nun so sichtbar zu machen, dass sich ein ästhetisches Element herausbildet und die Gestalt überhand über die Funktion nimmt.

Die Skulpturen des urbanen Raumes sind Motive für Johannes Rigal. Sie sind zunächst deutlich und für jeden sichtbar, der sich in einem beliebigen städtischen Raum bewegt. Durch die Fotografie werden sie aber ebenso entkontextualisiert wie die Präparate – sie werden aus dem Konkreten herausgelöst und nehmen damit eine verfremdete und unklare Gestalt an.

Beide Projekte regen die Fantasie an und stellen häufig mehr Fragen, als sie beantworten. Schließlich wird ein
Sichtbarmachen bewirkt. Ein Sichtbar-machen des eigentlich Unsichtbaren, das erst freigelegt werden muss. Oder ein Sichtbar-machen dessen, was im sprichwörtlichen Wald voll Bäumen oftmals unsichtbar bleibt.

Im Zusammenspiel mit den Arbeiten aus dem Galerieprogramm beginnend bei Oskar Kokoschka bis zu Arnulf Rainer und Joseph Beuys werden wieder neue Sichtbarkeiten freigelegt.