Arnulf Rainer - Königsschizophrenie
9. Februar 2024
Ab 1965 widmete sich Arnulf Rainer wieder für eine Zeit lang figurativ-halluzinatorischen Zeichnungen. Dabei standen imaginäre Porträts im Vordergrund. Sagenhelden, Götterfiguren und Dichterfürsten, dargestellt als Fratzenbildnisse, waren beliebte Bildthemen in dieser, wie Otto Breicha es nannte, "phantasmagorischen" Schaffensphase, in der Rainer auf seine surrealistischen Anfänge zurückgriff.
Die 1966 entstandene Arbeit "Königsschizophrenie" ist eine Überarbeitung von einer im selben Jahr speziell nur für eine Kolorierung und Übermalung hergestellte Lithografie (Breicha L25 Kopf / S. 132). Zu sehen ist ein grotesker, imaginärer Porträtkopf, den Rainer mit Buntstift und Ölkreide exzessiv bearbeitete. Die Arbeit ist signiert und datiert und mit "KÖNIGSSCHIZOPHRENIE" und "TRRRR66" beschriftet.
Insgesamt zeugt Arnulf Rainers Schaffen in dieser Zeit von einer eindrucksvollen Verbindung zwischen surrealistischer Inspiration und experimenteller Technik. Seine Werke sind faszinierende Zeugnisse einer künstlerischen Vielseitigkeit.